Cash Conversion Cycle: Erklärung und Optimierungspotenziale

Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2024 12:05Finanzierung, Wissen

In der schnelllebigen Wirtschaftswelt ist die Liquidität eines Unternehmens nicht nur ein Indikator für seine finanzielle Gesundheit, sondern auch ein entscheidender Faktor für seine Überlebensfähigkeit. Die Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können, unerwartete Ausgaben zu decken oder in Wachstumschancen zu investieren, hängt wesentlich von der verfügbaren Liquidität ab.

Angesichts dieser Herausforderungen rückt der Cash Conversion Cycle (CCC) in den Mittelpunkt als ein zentraler Indikator, der Aufschluss über die Effizienz der Liquiditätsplanung eines Unternehmens gibt. Indem Unternehmen den CCC sorgfältig analysieren und optimieren, können sie nicht nur ihre Liquidität verbessern, sondern auch ihre allgemeine finanzielle Gesundheit stärken, was in der modernen Geschäftswelt einen unschätzbaren Vorteil darstellt.

Cash Conversion Cycle – Definition

Der Cash Conversion Cycle (CCC), auf Deutsch auch als Geldumschlagsdauer bekannt, ist ein finanzieller Kennwert, der dazu dient, die Effizienz eines Unternehmens bei der Verwaltung seiner Liquidität zu messen. Er beschreibt die Zeit, die von dem Moment an vergeht, in dem ein Unternehmen in Rohmaterialien und Produkte investiert, bis zu dem Zeitpunkt, an dem dieses Unternehmen die Einnahmen aus dem Verkauf dieser Produkte erhält.

Der CCC ist die Summe aus:

  • Lagerreichweite: Zeit, die die Produkte im Lager verbringen,
  • Debitorenlaufzeit: Zeit, bis Kunden ihre Rechnungen bezahlen,
  • Dauer der Kreditorenlaufzeit: Zeit, die das Unternehmen benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen.

Ein kürzerer Cash Conversion Cycle deutet auf eine effizientere Nutzung des Working Capitals hin, da das Unternehmen seine Ressourcen schneller in Bargeld umwandeln kann. Der CCC gibt also an, wie gut ein Unternehmen sein Working Capital nutzt, um seine operativen Zyklus- und Finanzierungsbedürfnisse zu erfüllen. Indem das Unternehmen Maßnahmen ergreift, um den CCC zu reduzieren, kann es das Working Capital effizienter gestalten, was wiederum die operative und finanzielle Gesundheit des Unternehmens stärkt.Formularbeginn

Cash Conversion Cycle berechnen

Um den Cash Conversion Cycle (CCC) zu berechnen, müssen drei wesentliche Komponenten berücksichtigt werden: die Lagerreichweite, die Debitorenlaufzeit und die Kreditorenlaufzeit. Diese Komponenten helfen dabei, zu verstehen, wie lange ein Unternehmen sein Kapital in verschiedenen Phasen des Betriebszyklus bindet.

  1. Lagerrreichweite (Days Inventory Outstanding, DIO): Diese Kennzahl misst, wie lange ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um sein Lager in verkaufte Produkte umzuwandeln. Sie wird berechnet, indem man den durchschnittlichen Lagerbestand durch den Tagesumsatz der verkauften Waren teilt. Der Tagesumsatz der verkauften Waren wird ermittelt, indem man die Kosten der verkauften Waren (Cost of Goods Sold, COGS) durch die Anzahl der Tage im betrachteten Zeitraum dividiert.

= Durchschnittlicher Lagerbestand / Wareneinsatz x 365

  1. Debitorenlaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO): Diese Kennzahl zeigt, wie viele Tage es im Durchschnitt dauert, bis Kunden ihre Rechnungen bezahlen. Sie wird berechnet, indem der durchschnittliche Forderungsbestand durch den Tagesumsatz geteilt wird. Der Tagesumsatz wird berechnet, indem man den Gesamtumsatz durch die Anzahl der Tage im betrachteten Zeitraum dividiert.

= Durchschnittliche Forderungen / Umsatzerlöse x 365

  1. Kreditorenlaufzeit (Days Payables Outstanding, DPO): Diese Kennzahl gibt an, wie viele Tage ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen. Sie wird berechnet, indem der durchschnittliche Bestand an Verbindlichkeiten durch den Tagesumsatz der verkauften Waren geteilt wird.

= Durchschnittliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen / Wareneinsatz x 365

Der Cash Conversion Cycle selbst wird dann wie folgt berechnet:

CCC = DIO + DSO − DPO

Ein niedriger CCC bedeutet, dass schnell wieder liquide Mittel zur Verfügung stehen. Das freigesetzte Kapital steht dem Unternehmen entweder zur Deckung von Verbindlichkeiten zur Verfügung oder kann optimalerweise ins betriebliche Wachstum investiert werden. Die Berechnung und Analyse des CCC ermöglicht es einem Unternehmen, seine Effizienz bei der Verwaltung von Lagerbeständen, Forderungen und Verbindlichkeiten zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Optimierung zu ergreifen.

Maßnahmen, um den Cash Conversion Cycle zu optimieren

Um den Cash Conversion Cycle (CCC) zu optimieren, können Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen, die darauf abzielen, die Lagerreichweite zu verkürzen, die Debitorenlaufzeit zu reduzieren und die Kreditorenlaufzeit zu verlängern. Hier sind einige gängige Strategien:

1. Optimierung des Lagermanagements:

  • Just-in-Time-Lieferung: Die Implementierung eines Just-in-Time-Systems kann helfen, den Lagerbestand und die damit verbundenen Kosten zu minimieren, indem Materialien und Produkte genau dann beschafft werden, wenn man sie benötigt.
  • Verbesserung der Nachfrageprognosen: Durch genauere Prognosen können Unternehmen Überbestände vermeiden und sicherstellen, dass beliebte Produkte immer verfügbar sind, ohne zu viel Kapital zu binden.
  • Erhöhung der Lagerreichweite: Die Optimierung der Lagerhaltungsprozesse und Einführung effizienterer Lagermethoden können dazu beitragen, den Lagerbestand schneller zu verkaufen.

2. Effizientes Forderungsmanagement:

  • Kreditrichtlinien verschärfen: Eine strengere Kreditprüfung und -richtlinien können das Risiko von Zahlungsverzögerungen reduzieren.
  • Anreize für schnelle Zahlungen: Frühzahlungsrabatte oder andere Anreize können Kunden motivieren, ihre Rechnungen früher zu bezahlen.
  • Effektives Inkasso: Ein straffes Mahnwesen und ein effizientes Forderungsmanagement sorgen dafür, dass Zahlungen pünktlich eingehen.
  • Auslagerung des Forderungsmanagements mit Factoring: Bei der Auslagerung des Forderungsmanagements mit Factoring werden die Forderungen durch ein Factoringunternehmen bezahlt und das Geld ist schneller wieder im CCC enthalten. Factoring kann dazu beitragen, die Bilanz zu verkürzen, indem Forderungen in flüssige Mittel umgewandelt werden. Das verbessert Kennzahlen wie die Liquiditätsrate und das Working Capital, was das Unternehmen für Investoren und Kreditgeber attraktiver machen kann. Zudem übernimmt der Factor meist das Kreditrisiko und das Mahnwesen – dadurch sparen Sie Risiken und Zeit.

3. Verlängerung der Kreditorenlaufzeit:

  • Verhandlungen mit Lieferanten: Durch das Aushandeln längerer Zahlungsfristen mit Lieferanten kann das Unternehmen die Zeitspanne verlängern, bevor es seine Verbindlichkeiten begleichen muss.
  • Optimierung des Zahlungszeitpunkts: Strategisches Timing der Lieferantenzahlungen, um den Cashflow zu maximieren, ohne die Beziehungen zu den Lieferanten zu beeinträchtigen.

4. Prozessoptimierungen und Automatisierung:

  • Automatisierung von Bestell- und Zahlungsprozessen: Die Einführung von automatisierten Systemen kann die Bearbeitungszeiten verkürzen und Fehler reduzieren, was zu schnelleren Umschlagszeiten führt.
  • Verbesserung der innerbetrieblichen Koordination: Eine bessere Koordination zwischen Einkauf, Lager und Verkauf kann dazu beitragen, dass die Prozesse reibungsloser und schneller ablaufen.

5. Produkt- und Marktstrategien überdenken:

  • Fokus auf umsatzstarke Produkte: Die Konzentration auf Produkte mit schneller Umschlagsrate kann dabei helfen, das gebundene Kapital zu reduzieren.
  • Diversifizierung des Kundenstamms: Die Ausweitung auf neue Märkte oder Kundensegmente kann das Risiko von Zahlungsverzögerungen streuen und die Verkaufszyklen verkürzen.

Durch die Anwendung dieser Maßnahmen können Unternehmen ihren Cash Conversion Cycle effektiv verkürzen und somit ihre Liquidität und ihre finanzielle Stabilität verbessern.

CCC verbessern dank Factoring mit Svea

Besonders mit einem verbesserten Forderungsmanagement lässt sich im Kontext des CCC die Debitorenlaufzeit sehr leicht und effizient reduzieren. Factoring stellt hier einen optimalen Lösungsansatz dar. Wenn Sie sich für Factoring mit Svea entscheiden, verkaufen Sie Ihre ausstehenden Forderungen an uns und reduzieren somit die Debitorenlaufzeit signifikant, weil Sie nicht mehr auf die Zahlungsgewohnheiten der Kunden angewiesen sind.

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