Finanzierung, Wissen
Negativerklärung: Definition, Nutzen, Hintergründe
12 November 2024
Veröffentlicht am Dienstag, 28. Juli 2020 13:26Finanzierung
Bei der Zession handelt es sich um eine Form der Kreditsicherung. Sie dient häufig als letztes Mittel, um alte oder neue Bankkredite mit Sicherheiten zu hinterlegen. Aufgrund der Parallelen zum Forderungsverkauf wird die Zession nicht selten mit dem Factoring verwechselt. Dabei ergeben sich hier teils gravierende Unterschiede. Welche das sind, haben wir für Sie zusammengetragen.
Der Begriff Zession leitet sich vom lateinischen „cessio“ ab, was so viel wie „Abtretung“ heißt. Gemeint ist also eine Forderungsabtretung. Die gesetzlichen Regelungen sind in §398 Satz 1 BGB definiert. Dort heißt es, dass ein Gläubiger (der sogenannte Zedent) eine oder mehrere Forderungen gegenüber seinen Schuldnern (die Drittschuldner) an einen neuen Gläubiger (den Zessionar) abtreten kann. Mit Abschluss des Zessionsvertrags tritt der neue Gläubiger an die Stelle des bisherigen Gläubigers. Vor allem Banken nutzen diese Form der Forderungsabtretung als Kreditsicherheit.
Der Drittschuldner muss nicht zwingend über die Abtretung informiert werden. In diesem Fall spricht man auch von einer stillen Zession. Die stille Zession tritt sehr viel häufiger auf als die offene Zession, da der Schuldner hierbei nichts von den Kreditschwierigkeiten seines Gläubigers erfährt. Der Zedent zahlt dann direkt an den Zessionar, wenn der Drittschuldner seine Schulden beim Zedenten beglichen hat. Kommt der Zedent seiner Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Zessionar jedoch nicht nach, kann dieser die stille Zession in eine offene umwandeln. In dem Fall wendet sich der Zessionar direkt an den Drittschuldner.
Auch beim Forderungsverkauf unterscheidet man zwischen offenem und stillem Factoring. Hier ist die offene Form jedoch weitaus verbreiteter, da das die Zahlungsabwicklung enorm erleichtert. Außerdem sagt der Einsatz von Factoring nichts über die Liquidität eines Unternehmens aus. Auch große und schnell wachsende Unternehmen nutzen diese Form der Forderungsabtretung, da sie dabei von zahlreichen Vorteilen profitieren. Der Schutz vor Zahlungsausfällen, die Nutzung des Skontos und Kosteneinsparungen durch die Auslagerung von Debitorenbuchhaltung und Mahnwesen sind nur einige davon.
Je nach Umfang der abgetretenen Forderungen werden verschiedene Arten der Forderungsabtretung unterschieden:
Während bei einer Mantelzession bestimmte bestehende Forderungen bis zu einer bestimmten Höhe abgetreten werden, werden bei der Globalzession sämtliche gegenwärtige und zukünftige Forderungen gegenüber Dritten an den Zessionar abgetreten. Die Rahmenzession kommt weitaus häufiger vor als die Einzelzession. Finanzierungsbedarf, Zahlungsverhalten und Bonität der Kunden spielen bei der Wahl der passenden Zessionsart eine entscheidende Rolle.
Damit ein Unternehmen die Forderungsabtretung als Kreditsicherung nutzen kann, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein:
Ein Zessionsverfahren muss nicht immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Wenn beispielsweise eine Firma Waren im Wert von 50.000 Euro an einen Kunden mit einem Zahlungsziel von 90 Tagen verkauft, diese aber gerade selbst Liquiditätsprobleme hat, bietet sich eine Zession an. Dann nimmt die Firma einen Bankkredit in Höhe von 50.000 Euro auf, der von der Bank über die Forderungsabtretung abgesichert wird. Der Kunde wird nicht über die Zession informiert und zahlt innerhalb der 90 Tage die ausstehende Summe an seinen Gläubiger. Wenn dieser seinen Kredit bei der Bank ordnungsgemäß zurückzahlt, muss die abgetretene Forderung gar nicht als Kreditsicherheit eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, die Zahlung zur Tilgung des Darlehens zu verwenden. Dann muss der Zedent während der Kreditlaufzeit keine Raten zahlen. Das genaue Verfahren wird vorab im Zessionsvertrag schriftlich festgehalten.
Hier zeigt sich der wesentliche Unterschied zum Factoring. Während es sich bei der Zession lediglich um eine Forderungsabtretung handelt, die bei einer ordnungsgemäßen Kredittilgung nicht zum Tragen kommen muss, werden die offenen Forderungen beim Factoring verkauft. Der Factoringvertrag wird jedoch nicht mit der Bank, sondern immer mit einem spezialisierten Factoring-Dienstleister abgeschlossen. Das bringt einige Vorteile mit sich. So müssen beim Factoring deutlich weniger Voraussetzungen erfüllt sein. Factoring eignet sich auch für Unternehmen, die bereits in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind und ihre Kreditlinien nicht weiter belasten wollen. Dabei verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoringdienstleister, der die ausstehende Summe nach einer kurzen Bonitätsprüfung des Kunden vollständig überweist. Das Unternehmen profitiert von sofortiger Liquidität, die frei genutzt werden kann.
Und Beim Full-Service Factoring übernimmt der Factor nicht nur das Delkredererisiko, so dass Sie vor etwaigen Zahlungsausfällen Ihrer Kunden geschützt sind. Mit der Übernahme des Debitorenmanagements erreichen Sie zudem das Optimum und es verschafft Ihnen den maximal möglichen Spielraum in puncto Sicherheit und Freiheit für strategische Entscheidungen im Unternehmen.
Sie interessieren sich für Factoring mit Svea? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Einer unserer kompetenten und freundlichen Mitarbeiter wird Sie in einem kostenlosen und garantiert unverbindlichen Beratungsgespräch über die Vorteile von Factoring und die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
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