Finanzierung, Wissen
Negativerklärung: Definition, Nutzen, Hintergründe
12 November 2024
Veröffentlicht am Dienstag, 24. Januar 2023 16:58Finanzierung
Die Kreditwürdigkeit von Kunden spielt im Geschäftsleben eine große Rolle. Nicht ohne Grund stehen Bonitätsprüfungen in vielen Unternehmen an der Tagesordnung. Doch wann ist eine Bonitätsprüfung sinnvoll und welche Anbieter gibt es überhaupt?
Eine Bonitätsprüfung ist eine gute Möglichkeit, um sich bereits vor Geschäftsabschluss ein besseres Bild von der Zahlungsfähigkeit eines potenziellen Neukunden zu machen. Auch der Zahlungswille spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn wenn Rechnungen erst stark verzögert beglichen werden, wirkt sich das ebenfalls negativ auf die eigenen Geschäfte aus. Die Frage lautet also nun: Wann ist eine Bonitätsprüfung sinnvoll und welche Erkenntnisse liefert diese mir? Das lesen Sie in diesem Beitrag.
Die Bonitätsprüfung gibt Ihnen Auskunft über die Kreditwürdigkeit potenzieller Vertragspartner. Das können zum Beispiel Lieferanten, Hersteller, nicht zuletzt aber natürlich auch Kunden sein. Dabei werden auf Grundlage von zuvor erhobenen Daten Aussagen über die wirtschaftliche Fähigkeit einer Person bzw. eines Unternehmens getätigt.
Die geschieht in Form eines Bonitätsscore, welcher die Kreditwürdigkeit auf einer Skala von 0 bis 100 angibt. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher der Wert, desto besser ist die Kreditwürdigkeit und desto geringer folglich Ihr Ausfallrisiko, wenn Sie sich dafür entscheiden, mit dem geprüften Unternehmen bzw. der Person ein Geschäft einzugehen. Bereits ab einem Wert von unter 97,5 liegt demzufolge ein geringes Risiko vor.
Merkmale, die den Bonitätsscore negativ beeinflussen, können sein:
Jede Privatperson und jedes Unternehmen kann den eigenen Bonitätsscore selbst beeinflussen. Sofern eine ausreichende Vermögensauskunft vorliegt und Forderungen pünktlich gezahlt werden, steht einem guten Bonitätsscore nichts im Wege.
Eine Bonitätsprüfung von Unternehmen und Privatpersonen dürfen Sie grundsätzlich nur dann durchführen lassen, wenn Ihrerseits ein berechtigtes Interesse als Vertragspartner vorliegt. Das ist der Fall, wenn Sie mit einem Vertragsabschluss ein wirtschaftliches Risiko eingehen.
Ein einfaches Beispiel soll das illustrieren:
Ein Großhändler liefert Material im Wert von 50.000 Euro an einen Anlagenbauer. Der Kauf erfolgt auf Rechnung, der Kunde begleicht den entsprechenden Betrag also erst nach abgeschlossener Warenlieferung und nach Erhalt der Rechnung. Um sicherzugehen, dass der Kunde überhaupt dazu imstande ist, seine Rechnung zu bezahlen, sollten Sie vor Vertragsabschluss eine Bonitätsprüfung bei Ihrem potenziellen Neukunden durchführen.
Aber auch bei Stammkunden bietet es sich an, die Bonität dieser in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, schließlich kann sich die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen – gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten – schnell ändern. Nicht ohne Grund sind in den meisten großen Unternehmen regelmäßige Bonitätsprüfungen auch bei Stammkunden üblich.
Bonitätsprüfungen sind in bestimmten Branchen geläufiger als in anderen. Vor allem für Anbieter von Handy- und Mietverträgen ist die Bonitätsprüfung selbstverständlich. Auch bei Kreditvergaben steht die Prüfung der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers an der Tagesordnung.
Generell sollte eine Bonitätsprüfung aber auch immer dann erfolgen, wenn ein Kauf auf Rechnung erfolgt. Das ist nicht zuletzt im Online-Shopping der Fall, wo dem Kunden neben den für den Anbieter sicheren Zahlungsmöglichkeiten Vorkasse und Lastschriftverfahren auch immer häufiger die komfortablen Varianten Kreditkartenzahlung und Kauf auf Rechnung zur Verfügung stehen.
Wenn nun die Bonitätsprüfung eines Kunden nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt, haben Sie im Grunde genommen zwei verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen:
Damit können Sie sichergehen, dass der Kunde nur dann die vereinbarte Dienstleistung bzw. Ware erhält, wenn er bereits im Voraus dafür gezahlt hat.
In der Regel erfolgen Bonitätsprüfungen durch spezialisierte Auskunfteien. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die dafür zuständig sind, Auskunft über die privaten oder geschäftlichen Verhältnisse anderer Unternehmen oder Privatpersonen zu geben, insbesondere was deren Kreditwürdigkeit betrifft. In Deutschland zählen zu den bekanntesten Auskunfteien die Schufa und Crif, in der Schweiz Bisnode und Creditreform, in Österreich KSV 1870 und AKV.
Diese bekommen die den Auskünften zugrunde liegenden Daten von ihren Mitgliedern. So melden Banken, aber auch Handelsunternehmen Informationen über Unregelmäßigkeiten bei Zahlungsvorgängen und Kreditrückzahlungen umgehend an die Auskunfteien. Negativmerkmale bleiben dort in der Regel bis zu drei Jahre nach Erledigung gespeichert.
Darüber hinaus bieten auch viele Inkassounternehmen Bonitätsprüfungen an. Sollten Sie Ihr Inkasso- und Mahnwesen also an einen externen Dienstleister auslagern, kann es durchaus Sinn machen, diesen auch direkt mit den Bonitätsprüfungen Ihrer Kunden zu beauftragen.
Auch Svea bietet regelmäßige Bonitätsprüfungen an. In der Regel führen wir diese durch, wenn Sie über Svea einen Factoring-Vertrag abschließen. Dabei umfassen unsere Service-Leistungen nicht nur die Vorfinanzierung Ihrer offenen Rechnungen, sondern auch regelmäßige Bonitätsprüfungen Ihrer Kunden. Beim Full-Service Factoring tragen wir darüber hinaus das Delkredererisiko für Sie. Selbst wenn sich Ihr Kunde unerwartet doch als zahlungsunfähig herausstellen sollte, kommen wir für die damit verbundenen Kosten auf.
Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Factoring die passende Lösung für Sie ist, können Sie zunächst auch nur unsere drei kostenlosen Bonitätsprüfungen nutzen, die wir Ihnen unabhängig von einem Factoring-Vertrag anbieten. Selbstverständlich beraten wir Sie auch gerne zu unseren vielfältigen Finanzierungsleistungen. Im gemeinsamen Gespräch ermitteln wir Ihren Bedarf und eine auf Ihre individuellen Anforderungen abgestimmte Finanzierung.
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