Cash Flow einfach erklärt: Bedeutung, Berechnung, Verbesserung

Veröffentlicht am Montag, 04. Januar 2021 16:32Finanzierung

Der Cash Flow ist eine wichtige Kennzahl, die interessante Rückschlüsse auf die finanzielle Situation Ihres Unternehmens zulässt. Doch was genau ist eigentlich mit dem Begriff gemeint und wie kann man seinen Cashflow gezielt verbessern? Das alles und noch viel mehr klären wir in diesem Beitrag.

Der Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die wichtige Rückschlüsse auf die finanzielle Situation Ihres Unternehmens zulässt. Nicht ohne Grund gibt es Experten, die behaupten: Wer den Cash Flow zur zentralen Betrachtungsgröße im Unternehmen macht, braucht sich um Insolvenz und finanzielle Schieflagen keine Sorgen zu machen.

Andere wiederum zählen den Cash Flow zu den vier Kennzahlen, mit denen man vermeintlich das gesamte Unternehmen steuern kann. Worin sich alle einig sind: Ein Unternehmen kann nur dann gesund sein, wenn auch der Cash Flow es ist.

Inwiefern das zutrifft, welche Bedeutung dem Cash Flow innerhalb eines Unternehmens zukommt und wie man diesen verbessern kann, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag. Außerdem werden wir uns der Frage widmen, wie Sie das Ziel eines guten Cashflows mithilfe von Factoring erreichen können.

Inhaltsverzeichnis

  1. Cashflow: Definition
  2. Cash Flow - Arten
  3. Cash Flow: Berechnung
  4. Discounted Cashflow: Die Zukunft?
  5. Der Cash Flow und seine Bedeutung für Unternehmen
  6. So verbessern Sie Ihren Cashflow
  7. Negativen Cashflow verhindern
  8. Cash Flow & Factoring: Eine optimale Kombination

Cashflow: Definition

Cash Flow – was ist das nun aber eigentlich genau? Dazu möchten wir auf einen Beitrag der Seite Gründerszene verweisen, die den Begriff besonders einfach und anschaulich definiert: 

„Der Cashflow gibt den von einem Unternehmen erzielten Geldzufluss während eines bestimmten Zeitraums an, beispielsweise innerhalb eines Geschäftsjahres.“

Tatsächlich also lässt sich der Begriff eins zu eins aus dem Englischen übernehmen und als Geldfluss übersetzen. Gemeint ist damit die Differenz zwischen den geldwerten Zuflüssen, die einem Unternehmen zukommen, sowie den geldwerten Abflüssen, die ihm verloren gehen. Im Unterschied zur ähnlich gearteten Liquidität bezieht sich der Cash Flow also nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt, sondern einen Zeitraum. Er ist also vielmehr als eine Art Stromgröße zu verstehen, die Veränderungen über eine bestimmte Rechnungsperiode hinweg misst.

Cash Flow Arten

Beim Cash Flow lassen sich grundsätzlich drei verschiedene Arten unterscheiden:

  • Operativer Cashflow,
  • Cashflow aus Investitionstätigkeit,
  • Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

Beim operativen Cashflow handelt es sich um das Ergebnis aller zahlungswirksamen Geschäftsvorfälle innerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Bei der Jahresabschlussanalyse wird insbesondere er als Indikator für das Innenfinanzierungspotential eines Unternehmens herangezogen. Ist der operative Cashflow positiv, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen dazu in der Lage ist, selbstständig Kredite zu tilgen und neue Investitionen zu tätigen.

Der Cashflow aus der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit zielt im Gegensatz zum operativen Cash Flow weniger auf die gewöhnliche Geschäftstätigkeit, sondern insbesondere auch auf außerordentliche Ein- und Auszahlungen ab. Dabei bildet der Cashflow aus der Investitionstätigkeit die durch Investitionen verursachten Ein- und Auszahlungen ab, während der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit alle Kapitalflüsse beinhaltet, die in direktem Zusammenhang zu den Eigenkapitaländerungen eines Unternehmens stehen.

Cash Flow: Berechnung

Der Cash Flow erfordert im Gegensatz zu manch anderer, weitaus komplexeren Unternehmenskennzahl keine besonders aufwendigen Berechnungen. Er lässt sich sowohl direkt als auch indirekt ermitteln.

Bei der direkten Ermittlung werden alle zahlungswirksamen Betriebsausgaben von den zahlungswirksamen Betriebseinnahmen abgezogen. Betriebsausgaben können z.B. Materialkosten, Mitarbeiterlöhne und Steuerzahlungen umfassen, die Betriebseinnahmen u.a. Umsatzerlöse, Zinserträge und Subventionen. Dabei gilt es zu beachten, dass offene Forderungen zwar zu den Umsatzerlösen zählen, aber noch nicht zahlungswirksam sind. Deshalb wird die Veränderung des Forderungsbestands zum Ende einer Zahlungsperiode von den Umsatzerlösen subtrahiert.

Da eine direkte Ermittlung des Cashflows bei einer Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren nicht möglich ist, konnte sich diese Variante zum Vergleich von Ein- und Auszahlungen nicht durchsetzen. Stattdessen wird bei der Ermittlung meist von der indirekten Vorgehensweise Gebrauch gemacht. Dabei werden über einen bestimmten Zahlungszeitraum alle nicht-zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen von dem Jahresüberschuss abgezogen. Es wird somit auch berücksichtigt, dass nicht alle überschusssteigernden oder -senkenden Mittel dem Unternehmen tatsächlich als Geld vorliegen (wie zum Beispiel Abschreibungen oder Forderungen).

Da der Unternehmensüberschuss ohnehin berechnet werden muss, lässt sich dieser Wert recht schnell ermitteln und steht Controllern damit potentiell jederzeit zur Verfügung.

Discounted Cashflow: Die Zukunft?

Eine Sonderform zur Berechnung des Cash Flows, die in letzter Zeit immer mehr Anhänger gewinnt, ist der sogenannte "Discounted Cashflow".

Das Creditreform Magazin hat dieses Konzept in einem interessanten Beitrag folgendermaßen beschrieben:

„Hierbei setzt sich der aktuelle Wert eines Unternehmens aus der Summe seiner produkt- oder servicegetriebenen Cash-Flows (abgezinst) zusammen – jedes Produkt wird dabei als eigenes Projekt mit Investitions- und Vermarktungsphase inklusive möglicher After-Market-Umsätze betrachtet. So wird der gesamte Produktlebenszyklus berücksichtigt. Sind nun vom Unternehmen geplante innovative Produkte schneller am Markt wirkt sich das über den Zeitfaktor positiv auf die Discounted-Cash-Flow-Betrachtung aus.“

Der Discounted Cash Flow rückt also neben den aktuellen geldwerten Zu- und Abflüssen auch noch zukünftig in den Mittelpunkt der Betrachtung und ordnet diese sehr genau bestimmten Projekten zu. Auch wenn der aktuelle Cash Flow davon oft nicht fassbar tangiert wird, liefert diese Kennzahl damit ein wertvolles Bild über die zukünftige Entwicklung sowie über die Unternehmensbereiche, in denen Korrekturen erforderlich sind.

Der Cash Flow und seine Bedeutung für Unternehmen

Welche Bedeutung kommt dem Cash Flow aber nun genau für Ihr Unternehmen zu? Vereinfacht könnte man sagen, dass seine Aussagekraft im Wesentlichen darin besteht, zwei Fragen zu beantworten:

  1. Wie viel Geld – nicht, wie viel Gewinn - wurde erwirtschaftet?
  2. Wie hoch ist der Saldo aus Ein- und Auszahlungen?

Etwas spezifischer ausgedrückt macht der Cash Flow die Eigenfinanzierungskraft eines Betriebs messbar. Er gibt an, wie viele liquide Mittel einem Betrieb zufließen und somit auch, inwiefern dieser dazu in der Lage ist, Investitionen aus eigener Tasche zu stemmen. Darüber hinaus ist er ein Maß für die finanzielle Absicherung einer Firma. Verfügt diese bspw. über einen hohen Cash Flow, kann man davon ausgehen, dass sie im Notfall auch ohne die Aufnahme von Krediten überlebensfähig ist.

So verbessern Sie Ihren Cashflow

Es zeigt sich, dass Unternehmen daran gelegen sein sollte, ihren Cash Flow zu verbessern. An Ratschlägen mangelt es dazu nicht. So findet man bei diversen Anbietern unzählige Tipps und Tricks, wie man seinem Cash Flow ein wenig auf die Sprünge helfen kann. Zu den besten gehören zweifelsohne die Empfehlungen des Operational Excellence Blog:

Tipp 1: Produktion nur auf Basis eines konkreten Kundenbedarfs

Grundsätzlich gilt: Je geringer der Überschuss, desto niedriger fallen auch Ihre Herstellungs- und Lagerkosten aus. Deshalb sollte man nach Möglichkeit nur auf Basis konkreter Kundenbedürfnisse produzieren.

Tipp 2: Einkauf nur zur aktuellen Befriedigung bestätigten Kundenbedarfs

Waren nur zur aktuellen Befriedigung eines bereits bestätigten Kundenbedarfs zu nutzen, mag zunächst paradox erscheinen. Schließlich lässt sich durch Mengenrabatte augenscheinlich eine Menge Geld sparen. In der Praxis wiegen die Vorteile durch einen geringeren Geldabfluss jedoch meist weitaus schwerer.

Tipp 3: Eliminieren von übermäßigen Halbfertig-Bestände bzw. Service-Kapazitäten

Auch große Mengen an Halbfertig-Beständen und Service-Kapazitäten sollte man vermeiden. Denn auch hier gilt, dass eine geringere Menge an Beständen einen schnelleren Durchfluss ermöglicht, Komplexität senkt und Zu- und Abfluss besser aufeinander abstimmt.

Tipp 4: Ausständige Forderungen durch interne Verbesserung reduzieren

Stellen Sie sicher, dass auch intern bei der Rechnungslegung alles rund läuft. Eine gnadenlose 0-Fehlerpolitik beseitigt jegliche Ausreden für zu spät beglichene Forderungen.

Negativen Cashflow verhindern

Die genannten Maßnahmen können maßgeblich zu einer Verbesserung des Cash Flows beitragen. Noch wichtiger als der Fokus auf einen positiven Cash Flow scheint es jedoch, einen negativen Cash Flow zu vermeiden. Viele Unternehmer tun sich schwer mit der Vorstellung, dass sie ihren Gewinn erhöhen und zugleich den Cash Flow senken können. Dabei ist dies durchaus möglich, z.B. immer dann, wenn Produkte zu hohe Gesamtproduktionskosten aufweisen. Auch wenn eine hohe Zahl an Außenständen vorliegt, welche lediglich auf dem Papier den Gewinn erhöhen, dem Unternehmen aber noch nicht als liquide Mittel vorliegen, ist das der Fall.

Dass sich die Fristen Ihrer Rechnungsüberweisungen mit den Rechnungen an Ihre Kunden mindestens decken sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Nichtsdestotrotz passiert es nach wie vor häufig, dass Unternehmen ihre eigenen Verpflichtungen zwar recht schnell begleichen, den Kunden dabei aber deutlich längere Zahlungsziele erlauben. Das wirkt sich zwar positiv auf Ihr Unternehmensimage aus und bringt Ihnen auch einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Zugleich schadet diese Vorgehensweise aber Ihrem Cash Flow, was das Überleben des gesamten Betriebs bedrohen kann.

Hier kann Factoring Abhilfe schaffen. Beim Factoring verkaufen Sie Ihre offenen Forderungen an einen Factoringdienstleister, der Ihnen den ausstehenden Vertrag binnen 48 Stunden überweist. Die gewonnene Liquidität können Sie sich zunutze machen, um eigene Verbindlichkeiten zu begleichen und neue Investitionen zu tätigen, ohne sich um die Zahlungsmoral Ihrer Kunden zu sorgen.

Cash Flow & Factoring: eine optimale Kombination

Factoring stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, den Cash Flow dauerhaft zu verbessern. Mit weit über 20 Jahren im Factoring-Geschäft stellt die SVEA Ekonomi AB dabei den idealen Ansprechpartner dar. Wir bieten unseren Kunden vielfältige Factoring-Lösungen: angefangen beim Full-Service Factoring, dem Rundum Sorglos-Paket, bei dem Sie von 100%igem Zahlungsausfallschutz profitieren können. Sie wollen nur einzelne Forderungen an uns abtreten? Auch das ist problemlos möglich – beim selektiven Factoring.

Für welche Variante Sie sich auch entscheiden – Factoring wirkt sich unmittelbar positiv auf Ihre Geschäftsprozesse aus, da Forderungen so zu direkt verfügbaren Mitteln werden. Gleichzeitig reduzieren sich Ihre Außenstände und Sie sind insgesamt besser für zukünftige Schocks oder Investitionsbedürfnisse gewappnet.

Wenn Sie Interesse daran haben, Ihren Cash Flow mit Factoring zu optimieren und betriebliche Risiken abzusichern, sprechen Sie mit unseren Beratern. Gerne machen wir Ihnen ein unverbindliches, individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot und beantworten all Ihre noch offenen Fragen.

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